Das PROGNOST® Überwachungssystem hat erfolgreich Unregelmäßigkeiten bei der Schmiermittelzufuhr (Schmierung) im Bereich des Kreuzkopfs festgestellt. Der nachfolgende Text, der auf zwei Fallstudien basiert, veranschaulicht die Notwendigkeit einer angemessenen Überwachung.
Der Betrieb eines Kolbenverdichters bedarf einer kontinuierlichen Schmierung. Dies ist auf eine Vielzahl von beweglichen Teilen zurückzuführen, die erforderlich sind, um die Drehbewegung (von der Kurbelwelle) in eine oszillierende Bewegung (Kolbenhub) umzuwandeln. Diese Bewegung wird durch den Kreuzkopf ermöglicht. Dieses Bauteil bewegt sich zwischen zwei Kontaktflächen und ist kontinuierlich hohen Kräften (Druck und Zug) sowie Reibung ausgesetzt. In der Mitte des Kreuzkopfes verbindet ein ‘Kreuzkopfzapfen’ den Kreuzkopf mit dem Kolben, der an der dem Zylinder zugewandten Seite mit der Kolbenstange verschraubt ist. Der Kreuzkopfzapfen ist ein äußerst kritisches Bauteil, das kontinuierlich mit einer ausreichenden Schmierung versorgt werden muss. Für eine kontinuierliche Schmierung des Zapfens muss eine Lastumkehr (Wechsel von der Druck- auf Zugkraft) stattfinden. Nur so kann eine ausreichende Verteilung des Schmiermittels gewährleistet werden.
1. Fallstudie
Die geringfügigen Auswirkungen durch unzureichende Schmierung im Bereich des Kreuzkopfzapfens und dessen Auswirkungen auf die Gehäuseschwingungen werden in diesem Beispiel deutlich. Die Ursache war hier ein klemmender Kreuzkopfzapfen, was zu ersten Folgeschäden am Kreuzkopf geführt hat. Siehe Bild 2.
2. Fallstudie
Dieses Beispiel beschreibt einen Fall, bei dem Konstruktions- bzw. Installationsfehler erhebliche Schäden an einem vertikalen Kompressor im Bereich des Kreuzkopfschlittens und Kreuzkopfes verursachten. Als Grund hierfür wurde die unzureichende Schmiermittelversorgung, innerhalb der ersten sechs Monate nach der Erstinbetriebnahme, festgestellt. Die Fehlausrichtung zwischen der Bohrung, für die Schmierungsversorgung in der Kontaktfläche, und der vertikalen Versorgungsrille des Kreuzkopfschlittens war der Auslöser. Siehe Bild 1.