Ist die Erfassung von Gehäuseschwingungen ein wirksamer Schutz für Kolbenverdichter?

Jahrzehntelang hatte die Überwachung von Kolbenverdichtern keine hohe Priorität; Zentrifugalmaschinen standen stets im Fokus der Betreiber und der Investitionen in Überwachungssysteme. Die Gründe hierfür sind zum Teil auf die große Anzahl von Radialverdichtern im Vergleich zu Kolbenverdichtern zurückzuführen, die in Raffinerien, Erdgas- oder anderen petrochemischen Anlagen im Einsatz sind. Außerdem scheuten die Betreiber einfach die schweren Schäden aufgrund der geringen kinetischen Energie dieser vergleichsweise langsam laufenden Maschinen nicht.
Die Praxis zeigt jedoch, dass Kolbenverdichter einen sehr schlechten Ruf im rotierenden Maschinenpark haben, da sie die meisten Schäden aufweisen und gleichzeitig prozesskritisch sind. Obwohl dies eine gefährliche Kombination ist, werden dennoch unzureichende Schutz- und Zustandsüberwachungsmaßnahmen in Bezug auf die Kolbenmaschinen angewendet.
Die Betreiber, die EPCs (Engineering procurement contractors) und die OEMs (Original equipment manufacturers) haben stets die bestehenden, geltenden Richtlinien und Normen während der letzten Engineering-Phase befolgt. Diese Standards waren zum Zeitpunkt der Konstruktion gültig und gelten in der Regel noch heute. Bei der Altersüberprüfung des Bestands an Kolbenverdichtern wird deutlich, dass viele dieser großen, kritischen Maschinen noch nie ersetzt worden sind und sie nach ihrer Erstinbetriebnahme vor vielen Jahrzehnten noch heute im Betrieb sind.

Auch nach zahlreichen katastrophalen Ausfällen von Kolbenverdichtern besteht nach wie vor ein unzureichender Maschinenschutz bei einem Großteil dieser Maschinen: ein Rückblick auf die Geschichte der geltenden Normen kann helfen, die dafür vorliegenden Gründe zu klären.

Dieser umfassende Fachartikel wurde in der Zeitschrift “Hydrocarbon Engineering” veröffentlicht und ist als Download in Englisch verfügbar.

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